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"Eine
Vielzahl kalligraphisch anmutender Entwürfe, die sich im Archiv
der Manufaktur erhalten haben, belegen
jedoch das Bemühen Barths, der Blaumalerei neue Ausdruckformen
zu erschließen.
Realisiert
wurde 1912 eine Schüssel in einfacher, klarer Form, die von Barth
mit abstrakten Formen dekoriert
wurde. Wirklich dekorative Landschaftsdarstellungen, die Arthur Julius
Barth einigen Spiel- raum
in der Darstellung ermöglichten, entstanden in den Jahren vor
dem ersten Weltkrieg für Deckelvasen
und Erinnerungsteller. Eine Anbietplatte mit figürlichem Schmuck
(Jüngling, eine Ochsen
am Zaum führend) von 1908 oder zwei Teller mit Blick auf Meißen
von 1912 belegen seine gestalterischen
Möglichkeiten. Letztere
verzichten bereits auf die obligatorischen ornamentalen Gravurränder
und wirken einzig und
alleindurch Barths romantische Landschaftsdarstellungen. Bereits an
die Farben und Formen des
Art deco erinnert eine Vase mit gelbem Grund und violettfarbenem Medaillon,
eine ländliche Szene
darstellend, ebenfalls von 1912. Um
die Palette der Motive für die Manufaktur zu erweitern, wurde
es einigen Porzellanmalern, darunter
auch Arthur Julius Barth, ermöglicht, Studien in den zoologischen
Gärten von Berlin und Stellingen
bei Hamburg zu betreiben. Leider konnte Barth seine gelungenen Tierstudien
kaum
umsetzen." |
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